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Auf dem Weg zum inklusiven Museum: Der Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) ist mit einem neuen Projekt an den Start gegangen

21. Juli 2015

Was benötigt ein Mensch, der wenig oder gar nicht sieht, wenn er ein Museum besucht? Zu dieser Frage haben sich schon viele Experten Gedanken gemacht und wichtige Punkte in zahlreichen Papieren zusammengefasst.

Zunächst muss man das Museum finden und sich darin orientieren können. Dabei helfen Wegbeschreibungen, gut sichtbare Hinweise für sehbehinderte Menschen und ein Leitsystem mit tastbaren Markierungen für blinde Menschen. Ein Audioguide sollte nicht nur Hintergrundinfos zu den Ausstellungsstücken geben, sondern auch erklären, wie sie aussehen. Und schließlich sollte man im Museum möglichst viel anfassen können – am besten Originalobjekte, zumindest aber Nachbildungen, Modelle oder Tastbilder. Der DBSV ist schon lange im Bereich barrierefreier Kultur aktiv und hat unter anderem Empfehlungen für barrierefreie Museen erarbeitet. Nach wie vor scheitert es aber regelmäßig an der fachgerechten Umsetzung. Deshalb hat der Verband nun mit Förderung der Aktion Mensch das Projekt „Kultur mit allen Sinnen“ gestartet. Das Ziel dieses zweieinhalbjährigen Vorhabens ist es, die Dauerausstellung der Berlinischen Galerie, die sich Berliner Künstlern des 19. und 20. Jahrhunderts widmet, für Besucher mit Seheinschränkung zugänglicher zu gestalten, aber auch andere Behinderungsgruppen zur Mitwirkung einzuladen. Anhand dieses Beispiels sollen Leitlinien für inklusive Museen entwickelt werden. Blinde und sehbehinderte Menschen, Fachleute für Barrierefreiheit und Mitarbeiter der Berlinischen Galerie werden zusammenarbeiten und auf die Suche nach praktischen Umsetzungen in den drei Bereichen Orientierung, Audioguide und Tastmedien gehen. Im Herbst 2017 wird sich die Berlinische Galerie mit weiteren inklusiven Angeboten präsentieren und anderen Museen eine Anregung bieten, sich ebenfalls auf den Weg ins inklusive Zeitalter zu machen

Categories: Allgemein
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